Dienstag, 25. November 2008

Sportaktivität sozial schwacher Kinder

Ich habe gerade für meine Projektarbeit einen sehr interessanten Artikel gefunden. Der für mich wichtigste Abschnitt kann hier gelesen werden!


Klaus HurrelmanKlaus Hurrelmann, Universität Bielefeld
Sozial schwache Kinder fühlen sich früh benachteiligt. Ergebnisse
der 1. World Vision Kinderstudie


Ein markantes Ergebnis dieser Studie ist: Die beiden extremen Muster des Freizeitverhaltens sind von großer Aussagekraft für die Persönlichkeits- und Leistungsentwicklung der Kinder. Sie verfestigen geradezu getrennte Welten. Die 25% vielseitigen Freizeitler nämlich stecken voller Impulsen und haben positive Einstellungen zu Schule und Zukunft. Die 25% Medienkonsumenten fallen hingegen durch Trägheit und geringe Bildungsaktivitäten auf. Sie sind wenig in Sportvereine eingebunden, erfahren kaum Anregungen aus Kunst und Musik, gehen nur zu einem kleineren Teil förderlichen Freizeitbeschäftigungen wie regelmäßigem Lesen, Basteln, Musizieren, Tanzen und Malen nach und wenden sich stattdessen passiven Beschäftigungen zu, allen voran dem Fernsehen. Diese Medienkonsumenten kommen vor allem aus den unteren Herkunftsschichten. 41% dieser Kinder berichten davon, täglich mehr als zwei Stunden am Tag vor dem Fernseher zu sitzen. Bei den gut situierten Kindern sind es nur 8%.
So deutlich wie in dieser Studie ist noch nie der Zusammenhang zwischen dem Freizeitverhalten und dem kreativen Entwicklungpotential bei Kindern nachgewiesen worden, der sich bei Eintritt in die Grundschule entsprechend auswirkt:
49% der Kinder aus der untersten Schicht haben einen eigenen Fernseher im Kinderzimmer, nur 16% aus der obersten Schicht. 11% der Unterschicht lesen täglich, aber stolze 46% der Oberschichtler. Bei der Mitgliedschaft in Musikgruppen ist das Verhältnis 4% zu 41%. Wie gesagt: Das sind getrennte Lebenswelten, damit auch getrennte Kultur- und Bildungswelten.

http://www.uni-bielefeld.de/gesundhw/ag4/downloads/worldvision.pdf.




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